Grüne Revolution an der Zapfsäule!
Der Bundesrat hat am heutigen Freitag der Einführung des neuen Biodiesels HVO100 zugestimmt. Damit ist der Weg an die Zapfsäulen frei, schon Mitte April könnte er an den Tankstellen zu finden sein.
BILD ist mit Öko-Diesel im Rahmen der Infoveranstaltung „HVO100 goes Germany“ des Autoclubs Mobil in Deutschland e.V. bereits Probe gefahren und beantwortet die wichtigsten Fragen zur neuen Spritsorte:
▶︎ [–>Was ist HVO100?
Für die Herstellung des Öko-Treibstoffs werden u.a. Altspeiseöle oder Fettreste mit Wasserstoff und Energie zu flüssigem Kraftstoff verarbeitet. Das Buchstabenkürzel HVO steht für „Hydrotreated Vegetable Oils“, also „mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle“. Die Zahl 100 zeigt einen hundertprozentigen Reinheitsgrad an.
▶︎ [–>Was sind die Vorteile des Ökosprits?
Die Produktion aus Abfallstoffen wie Altspeiseöle ist nachhaltig und damit umweltfreundlich. Bei der Verbrennung entstehe bis zu 90 Prozent weniger „neues“ CO[–>2[–> als bei fossilem Diesel. „Weil das klimaschädliche CO2 beim Wachstum der pflanzlichen Ausgangsstoffe aus der Atmosphäre entnommen wurde, ist der Treibstoff weitgehend klimaneutral“, verrät Dr. Michael Haberland, Präsident von „Mobil in Deutschland“.
„Der Autofahrer hat zum ersten Mal eine echte Wahl an der Zapfsäule, ob er fossil tanken möchte oder klimafreundlich. CO[–>2[–> neutral konnte er vorher nur mit dem E-Auto unterwegs sein. Das ändert sich jetzt.“
▶︎ [–>Merkt man einen Unterschied zu fossilem Diesel?
Optisch unterscheidet sich HVO100 (farblos) vom Diesel B7 (gelblich). Eine Geruchsprobe ergab: HVO100 riecht angenehmer als herkömmlicher Diesel, weniger chemisch. Haberland: „Die Fahrleistung ist identisch zu fossilen Dieselkraftstoff. Es gibt keinen Leistungsverzicht.“
Das kann BILD bestätigen. Auf Probefahrt mit dem Geländewagen Ineos Grenadier war kein Unterschied zum Betrieb mit herkömmlichem Diesel feststellbar. Und nach Pommesbude haben die Abgase ebenfalls nicht gerochen.
▶︎ [–>Was wird der Ökosprit kosten?
In einigen europäischen Ländern ist der Öko-Diesel schon zu haben. Der Mehrpreis gegenüber Mineralöldiesel liegt in diesen Ländern bei etwa 5 bis 20 Cent pro Liter. Bisher ist noch unklar, wie der neue Sprit in Deutschland besteuert werden wird. Ein Verzicht auf die CO[–>2[–>-Abgabe könnte den Preis etwas drücken.
Daniel Kaddik, Geschäftsführer des Bundesverbands freier Tankstellen (bft): „Der bft fordert den Wegfall der CO[–>2[–>-Besteuerung von HVO. HVO ist so gut wie CO[–>2[–>-neutral. Damit würde HVO rund 14 Cent pro Liter günstiger.“
▶︎ [–>Wo kann ich den Ökosprit tanken?
An herkömmlichen Tankstellen, theoretisch ab dem 13. April. Bis der Treibstoff flächendeckend erhältlich ist, dürfte es aber etwas dauern. Weil Tankstellenbetreiber auch andere Kraftstoff-Sorten verpflichtend anbieten müssen, könnten bei einigen Betrieben Umbaumaßnahmen nötig sein. Zusätzliche Zapfsäulen und Erdtanks für die neuen Sorten müssen eventuell installiert werden. An der Tankstelle wird HVO100 mit „XTL“ gekennzeichnet.
▶︎ [–>Wer kann ihn tanken?
Fahrer eines Diesel-Pkw, daneben ist auch der Einsatz in Lkw, Bussen, Baufahrzeugen, Dieselloks und Schiffen möglich. Aber Vorsicht: Nicht alle Autohersteller erlauben den Einsatz in ihrem Fahrzeug!
Um zu erfahren, ob Ihr Auto mit dem Ökodiesel betankt werden darf, hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung. Oft stehen auch Angaben zu den zugelassenen Kraftstoffsorten in der Tankklappe, HVO100 wird dort mit „XTL“ gekennzeichnet. Wenn auch dort nichts zu finden ist, fragen Sie am besten den Händler oder Hersteller Ihres Autos.
Eine laufend aktualisierte Liste der kompatiblen Fahrzeuge von Mobil in Deutschland finden Sie auch hier.
“Analista incredibilmente umile. Esperto di pancetta. Orgoglioso specialista in cibo. Lettore certificato. Scrittore appassionato. Difensore di zombi. Risolutore di problemi incurabile.”