Der Berliner Optiker Mister Spex hat ein drastisches Sparprogramm beschlossen, alle internationale Filialen sollen geschlossen werden. Auch beim Personal des 2007 gegründeten Unternehmens wird kräftig gespart.
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Die Maßnahmen sind Teil des Programms „SpexFocus“. Ziel ist es, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) inklusive Mieten in den kommenden Jahren um über 20 Millionen Euro zu steigern. Erste Effekte werden jedoch erst ab 2025 erwartet.
Aus für alle internationalen Filialen
Rund 9 Millionen Euro fließen in die Umstrukturierung, die hauptsächlich im zweiten Halbjahr 2024 anfallen wird.
Gründer warf hin
Gründer Dirk Graber trat kürzlich nach 16 Jahren an der Spitze zurück – nicht freiwillig. Seit Monaten forderten die Aktionäre einen neuen Kurs. Finanzchef Stephan Schulz-Gohritz übernahm das Ruder, doch die Lage bleibt angespannt.
Gescheitertes Konzept: Onlinehandel und Filialen
„Die Idee, im Onlinehandel groß zu werden, ist gescheitert. Deshalb eröffnete Mister Spex Filialen, doch diese verursachen hohe Kosten“, sagt Dirk Hagemann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz zu BILD.
Brillen müssen oft persönlich anprobiert und angepasst werden – der reine Onlinehandel reicht nicht aus. Die Filialen sind teuer, und das Geschäftsmodell hat sich als nicht tragfähig erwiesen.
Prognose ist düster
Der Start ins Jahr 2024 verlief schlechter als erwartet. Die Halbjahresergebnisse liegen am unteren Ende der Prognosen, und Mister Spex hat seine Erwartungen für das Gesamtjahr gesenkt. Statt Wachstum rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatzrückgang auf 210 bis 230 Millionen Euro.
Zukunft ungewiss
Mister Spex steht vor einer ungewissen Zukunft. „Seit Jahren ist Mister Spex nicht profitabel und hat bisher keinen Weg gefunden, dies zu ändern“, sagt Hagemann weiter. Ob das Programm „SpexFocus“ den gewünschten Erfolg bringt, bleibt abzuwarten. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Mister Spex die Kurve kriegt oder weiter abrutscht.