Dresden – [–>Jetzt wird’s ernst für TV-Moderator Jan Böhmermann (43).
Noch im März mimte der TV-Satiriker in einem fiktiven Gerichtsprozess in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ einen Staatsanwalt. Da war alles nur Spaß. Jetzt muss er wirklich vor Gericht! Für den 11. Juni um 15 Uhr hat das Oberlandesgericht Dresden den TV-Mann vorgeladen. „Das persönliche Erscheinen der Parteien ist angeordnet“, so Gerichtssprecherin Maike Schaaf (58) zu BILD.
Nach seiner Niederlage im Januar vor dem Landgericht Dresden will Jan Böhmermann sich im Prozess gegen den Imker Rico Heinzig (48) aus Sachsen nicht geschlagen geben und legte Berufung ein.
So rächte sich der Bienenmann an Böhmermann
Der ZDF-Mann hatte den Bienenzüchter abgemahnt, weil dieser seinen Honig mit Böhmermanns Foto und einem frechen Spruch bewarb. Eine Retourkutsche: Zuvor hatte sich Jan Böhmermann in seiner Sendung über den Sachsen lustig gemacht, weil dieser Bienenpatenschaften anbietet. Der TV-Moderator unterstellte Heinzig indirekt Geschäftemacherei unter dem Deckmantel des Artenschutzes.
Im ersten Prozess gaben die Richter dem Bio-Imker aus Sachsen recht. Verliert er nun im zweiten Verfahren, könnte es teuer für ihn werden. Deshalb startete er eine Spenden-Aktion – und wurde von der Unterstützung überwältigt. Mehr als 72 000 Euro kamen bis heute zusammen. Geld, das nun die Gerichts- und Anwaltskosten des Imkers decken soll.
Selbst in Österreich wundert man sich über Böhmermanns Vorgehen. Der bekannte Wiener Journalist und Jurist Florian Klenk (50, Chefredakteur des Wochenmagazins Falter) schrieb dazu beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter): „Wer verspottet muss auch milden Spott ertragen. Ich gebe zu, ich bin von Böhmermanns juristischer Strategie enttäuscht. So was kann man auch weglächeln. Er ist der Mächtigere. Vielleicht erklärt ihm jemand, dass er sich beschädigt.“