Plymouth (England) [–>– Der Fischer hatte es mit seinem Netz eigentlich auf Seeteufel, Seezunge und Zackenbarsch abgesehen. Nie im Leben hätte Richard West (35) aus Südengland damit gerechnet, einen Hai an Bord zu ziehen – noch dazu so einen. Jetzt jubelt er gemeinsam mit anderen Lego-Fans über den Fang seines Lebens.
Mit seinem Trawler schipperte West in der vergangenen Woche durch die Gewässer vor der idyllischen Küste von Cornwall. Als er seinen Fang kontrollierte, machte er plötzlich große Augen: Neben dem üblichen Fisch lag auch noch ein winzig kleines Plastik-Spielzeug in seinem Netz – ein verschollen geglaubter Lego-Hai aus dem Jahr 1997.
Seltenen Lego-Hai aus dem Wasser gefischt
Warum die Freude über den Mini-Hai so riesig ist? Zum einen, weil es der erste von 51 800 Lego-Haien ist, die bei einem Schiffsunglück im Ärmelkanal am 13. Februar 1997 im Meer verschwanden. Eine Monsterwelle hatte mehr als 30 Kilometer vor Land’s End 62 Container vom Frachtschiff „Tokio Express“ gerissen. Einer dieser Container enthielt sagenhafte 4 756 940 Lego-Teile.
Zum anderen, weil West als Kind selbst mit genau diesem Hai spielte. Gegenüber der BBC sagte er begeistert: „Ich habe sofort erkannt, was das war, weil ich als kleiner Junge das Piratenschiff und Haie hatte. Ich habe sie geliebt! Dieses Gesicht habe ich seit 25 Jahren nicht gesehen.“
Immer wieder wird Lego angespült
Nach seinem irren Fund kontaktierte West die Macher des Projekts „Lego Lost at Sea“, die Funde aus den gesunkenen Containern sammeln und untersuchen. Die Gründerin des Projekts, Tracey Williams, bestätigte die Echtheit – und verkündete, es handele sich bei dem Fund tatsächlich um den ersten gefundenen Hai aus dem Unglücks-Container.
Williams: „Dieser Lego-Hai ist einer von 51 800, die von der Tokio Express über Bord gegangen sind, und der einzige, den wir je gesehen haben. Richard und ich haben jetzt das gemeinsame Sorgerecht für den Hai.“
Laut der offiziellen Lego-Inventarliste hatten sich in dem Container exakt 22 200 dunkelgraue und 29 600 hellgraue Haie befunden. Sie waren Ende der 1990er Jahre in mehreren Lego-Sets enthalten.
Williams rief dazu auf, das Projekt über ähnliche Lego-Funde zu informieren. „Lego Lost at Sea“ dokumentiert alle Funde im Rahmen einer wissenschaftlichen Abhandlung genau auf einer Karte. Andere Lego-Teile aus dem versunkenen Container waren zuvor bereits auf der Isle of Man, den Kanalinseln, in Wales und in Irland angespült worden. Erst im April hatte ein 13-Jähriger aus Cornwall einen Plastik-Oktopus aus der Ladung am Strand gefunden.
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