Wien (Österreich) – [–>Die damals 12-jährige Mia (Name geändert) wurde mehr als fünf Monate lang von einer Bande junger Männer (Syrer, Serben, Türken und Bulgaren) in Wien vergewaltigt. Im TV spricht die Mutter (35) nun über das Leiden ihrer Tochter.
Beinahe täglich wurde das Mädchen von mehreren Jugendlichen (13 bis 19) missbraucht, leidet seit dem unter einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung. Ihre Mutter ahnte lange nichts vom Martyrium ihrer inzwischen 13-jährigen Tochter.
Am Montag schilderte sie die Situation ihrer Familie in der ORF-Sendung „Thema“. Im Gespräch mit Moderator Christoph Feurstein erzählte die Mutter: „Ich kann immer noch nicht ganz realisieren, was geschehen ist. Es fühlt sich an wie im falschen Film.“
Offenbar habe sie die meiste Zeit gedacht, dass sich ihre Tochter in der Schule oder dem Nachmittagsunterricht befand. Wie hoch die Fehlzeiten des Mädchens in der Schule waren, habe sie monatelang nicht erfahren.
Dem öffentlichen Vorwurf, dass die Eltern etwas hätten mitbekommen müssen, widerspricht sie zudem. Als sie zum ersten Mal konkret erfahren habe, was ihrer Tochter angetan wurde, war sie schockiert: „Mein ganzer Körper hat zu zittern angefangen, mir ist schwindelig gewesen. Ich war fassungslos.“
Mia hatte Angst, sich ihr anzuvertrauen
Mias Eltern hätten bisher nur eine halbe Seite der Einvernahmen der Verdächtigen gelesen, um mehr Einblick in die Geschehnisse zu erhalten. Allerdings seien die Details zu schmerzhaft gewesen. „Es ist psychisch gesehen sowieso schon ein absolutes Martyrium für uns alle“, erklärte die Mutter im TV. „Diese Bilder kriegst du nie wieder aus dem Kopf als Mutter.“ Sie könne gar nicht erahnen, welche Bilder ihre Tochter im Kopf haben muss.
Doch warum vertraute sich ihr Mia nicht schon früher an? „Sie hatte panische Angst, es war ihr wahnsinnig unangenehm. Diese Täter, diese Gruppe haben sie natürlich überall so hingestellt als Mädchen, das alles tut. Haben Gerüchte über sie verbreitet bei Klassenkameraden“, sagte die Mutter. Da Mia zu dem Zeitpunkt der Vergewaltigungen erst zwölf Jahre alt war, sei ihr teilweise gar nicht bewusst gewesen, was vorgefallen ist.
Die Mutter glaubt, dass sich ihre Tochter selbst viel Mitschuld gibt. Sie sei voller Scham wegen der erniedrigenden Aufnahmen von ihr gewesen.
Mutter plant Neuanfang mit Familie
Das Missbrauchs-Martyrium habe nicht nur bei Mia, sondern in der gesamten Familie tiefe Wunden hinterlassen: „Wir leben in Angst. Unser Lebensmittelpunkt muss ein anderer werden“, so die Mutter. Vor allem die Tatsache, dass alle Verdächtigen auf freiem Fuß sind, bereitet ihr große Sorgen: „Wir wissen nicht, was denen einfällt, oder was Familienangehörigen oder Freunden von denen einfällt. Das kann keiner wissen. Da ist ständiges Aufpassen nötig. Man kann nicht mehr frei leben.“
Die grausame Realität: Ihre erst 13 Jahre alte Tochter könne keinen Schritt alleine nach draußen machen. „Es ist die Hölle“, schilderte sie. Deshalb plane die Familie nun „in jeglicher Hinsicht“ einen Neuanfang.
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