Sie sind eines der größten Mysterien des Universums: Schwarze Löcher! Sie entstehen, wenn massereiche Sterne in sich zusammenfallen und ein Loch in der Raum-Zeit erzeugen. Ihre Anziehungskraft ist so stark, dass sogar Licht darin verschwindet. Was sich am anderen Ende befindet, das weiß (noch) niemand. Jetzt geben Forscher bekannt: Sie konnten offenbar erstmals beobachten, wie solch ein Gravitations-Monster erwacht.
Es begann mit einem Leuchten in der Galaxie
Im Zentrum fast jeder Galaxie befindet sich ein Schwarzes Loch. Wissenschaftler haben errechnet, dass es rund 40 Trillionen (!) solcher Objekte im Universum gibt.
Ende 2019 begann die zuvor unauffällige Galaxie SDSS1335+0728 plötzlich heller zu leuchten als je zuvor. Um zu verstehen, warum das so ist, sammelten Astronomen Daten von mehreren weltraum- und bodengestützten Observatorien, darunter das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile.
Am Ende ihrer Forschungen kamen sie zu einer Schlussfolgerung, die nichts anderes war als eine Sensation: Sie hatten wahrscheinlich zum ersten Mal das plötzliche Erwachen eines massiven Schwarzen Lochs im Kern einer Galaxie beobachtet. Nach Prüfung der Forschungsergebnisse wurde diese schließlich jetzt veröffentlicht.
„Stellen Sie sich vor, Sie beobachten seit Jahren eine weit entfernte Galaxie, die immer ruhig und inaktiv zu sein schien“, sagt Paula Sánchez Sáez, Astronomin bei der ESO in Deutschland und Hauptautorin der Studie. „Plötzlich fängt ihr Kern an, dramatische Helligkeitsveränderungen zu zeigen, anders als alle typischen Ereignisse, die wir bisher gesehen haben.“
SDSS1335+0728 wird nun als Galaxie klassifiziert, die einen „aktiven galaktischer Kern“ besitzt, eine helle kompakte Region, die von einem massereichen Schwarzen Loch angetrieben wird.
Andere Möglichkeiten unwahrscheinlich
Auch andere Phänomene – wie eine Supernovaexplosion oder das Auseinanderreißen eines Sterns, wenn er zu nahe an ein Schwarzes Loch gerät – können Galaxien plötzlich aufleuchten lassen. Aber diese Helligkeitsschwankungen dauern normalerweise höchstens ein paar Hundert Tage an. SDSS1335+0728 leuchtet laut der Forscher auch heute, mehr als vier Jahre nach dem „Einschalten“, heller als früher.
Sánchez Sáez nannte die festgestellten Lichtschwankungen in der 300 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie (Sternbild: Jungfrau) „beispiellos“.
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