Abteilung Attacke schlägt wieder zu!
Lange war es still um Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (72). Zuletzt sprach er Ende Juli über die Transferpolitik seiner Bayern und machte klar, dass nur noch neue Spieler verpflichtet werden können, wenn dafür prominente Abgänge verzeichnet werden.
Jetzt äußerte sich Hoeneß am Parkhotel Egerner Höfe am Tegernsee bei der Pressekonferenz des FC Bayern und der Ehrmann SE erneut über die kommende Saison.
Hoeneß ist überzeugt, dass es unter dem neuen Trainer Vincent Kompany (38) nach einem völlig verkorksten Jahr wieder aufwärtsgeht. Er habe Kompany „kennengelernt. Und da wird gearbeitet, das ist etwas, was uns gefehlt hat“, betonte Hoeneß. Auf die Nachfrage, ob er das auf die vergangene Saison unter Thomas Tuchel (50) beziehe, sagte er: „Im Allgemeinen sage ich das, was ich meine, es ist scheinbar zu wenig gearbeitet worden.“
Ein weiteres Thema: Der Patron der Münchener nagelte einmal mehr gegen seinen langjährigen Intimfeind Lothar Matthäus (63)!
Hoeneß sprach über die jüngsten Aussagen von Matthäus in der SPORTBILD.
Hoeneß: „Für die Baustellen ist bei uns ja der Lothar Matthäus zuständig, wenn ich sein Schmarrn jeden Tag lesen muss. Das geht mir langsam auf den Sack!“
RUMMS!
Hintergrund der Hoeneß-Aussagen: Zuletzt gab Matthäus ein Interview in der SPORT BILD über den anstehenden Bundesliga-Auftakt – und sprach natürlich auch über seinen Ex-Verein Bayern München.
Darin kritisierte Matthäus die Aussagen von Hoeneß auf dem Fest zum 75-jährigen Bestehen des SV Seligenporten („Bayern ist kein Geldscheißer. Erst müssen prominente Abgänge verzeichnet werden, bevor neue Spieler geholt werden können.“).
Matthäus: „So wie Uli Hoeneß vor einem Jahr mit seinen Aussagen Richtung Tottenham Kane teurer gemacht hat, so macht er jetzt mit seinen öffentlichen Ansagen über Verkäufe die eigenen Spieler billiger. Die Konkurrenz weiß: Bayern will oder muss sogar verkaufen – und wartet ab. Bayern tut sich deshalb schwer, die Ablösen zu erzielen, die man sich intern vorstellt. Hinzu kommen die sehr hohen Gehälter weit jenseits der Zwölf-Millionen-Grenze. Eine Hinterlassenschaft von Kahn und Salihamidžić, die Eberls Arbeit jetzt schwerer macht. Wenn ich Spielerberater wäre, hätte ich gar kein Interesse, dass mein Spieler bei einem Wechsel auf Gehalt verzichtet, erst recht nicht, wenn er nächstes Jahr ablösefrei gehen könnte.“
Klare Worte des deutschen Rekordnationalspielers, der seinen Ex-Klub vor allem zu einem wichtigen Credo geraten hatte: Kontinuität.
Matthäus deutlich: „Kontinuität würde dem Verein sicher guttun, der FC Bayern braucht wieder mehr Kontinuität. Nicht nur auf der Trainer-Position, sondern auch in der Führung. Ein Trainer braucht Rückhalt und Unterstützung von den Verantwortlichen, intern, aber vor allem auch in der Öffentlichkeit. Sie müssen ihm den Rücken stärken, und nicht nur, wenn alles super läuft. Aber nur eine stabile Führung kann das. Es wäre Unsinn, auf den verantwortlichen Positionen schon wieder alles über den Haufen zu werfen.“
Der Bayern-Patron sieht die Situation an der Säbener Straße jedoch ganz anders. Hoeneß spricht über seinen Eindruck und bläst zum Meisterschafts-Angriff!
Hoeneß weiter: „Ich habe das Gefühl, dass unsere Leute gute Arbeit machen. Ich bin sicher, dass wir eine Mannschaft haben, die deutscher Meister werden kann. Leverkusen wird auch eine starke Mannschaft haben. Das wissen wir. Der FC Bayern hat gut aufgerüstet. Unsere Spieler, die nicht Meister geworden sind, sind ziemlich sauer. Sie wollen beweisen, dass es ein Ausrutscher war. Wenn wir wieder so Fußball spielen, wie Bayern München es eigentlich kann, dann wird eine andere Musik gespielt. Ich habe den Trainer jetzt das ein oder andere Mal kennengelernt. Da wird gearbeitet. Es ist etwas, was uns gefehlt hat.“
Die Reaktionen von Hoeneß auf die Aussagen von Matthäus lassen vermuten, dass der Experte einen wunden Punkt getroffen hat …
Immer wieder Hoeneß und Matthäus. Ein Dauer-Zoff, der sich in den vergangenen Wochen mehr und mehr zuspitzt. Über die Aussage von Hoeneß zu Transfers („Erst müssen prominente Abgänge verzeichnet werden, bevor neue Spieler geholt werden können“) schrieb Matthäus bereits in seiner Sky-Kolumne: „Uli ist zwar der Macher des Vereins, aber er ist nicht mehr der Chef. Wir können Uli nicht mehr ändern und er hat auch jedes Recht sich zu äußern, aber damit stiftet er häufig Unruhe.“
Die Fehde der beiden geht bis in den November 2002 zurück: Die Bayern waren nach einem 1:2 bei Deportivo La Coruna in der Champions-League-Gruppenphase ausgeschieden. Hoeneß lederte gegen Matthäus im „Doppelpass“: „Was der losgelassen hat, da hat man den Eindruck, der hat alles gewonnen und nie ein Spiel verloren. Der will ja, der wollte beim FC Bayern was werden. Aber so lange ich und der Kalle Rummenigge etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion.“
Zwischenzeitlich schien der Streit beigelegt, als Matthäus im März 2021 als Scherz im Rahmen einer Reportage für das Mitgliedermagazin doch Greenkeeper beim FC Bayern wurde.
Seitdem ist der Dauer-Zoff wieder am Lodern. Fortsetzung folgt …
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